Palazzo Medici-Riccardi, Florenz

Garten des Palazzo Medici-Riccardi

Der Palazzo Medici-Riccardi war einst der Familienpalast und das Verwaltungszentrum der Medici und befindet sich direkt gegenüber der Pfarrkirche San Lorenzo. Als erster Florentiner Profanbau der Frührenaissance ist der Palast bis heute sehr gut erhalten.

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Die Historie des Palazzo beginnt im Jahr 1444: Damals beauftragte Cosimo der Ältere den Architekten Michelozzo mit dem Bau eines zehn Fensterachsen langen Palastes. Der um das Jahr 1460 vollendete kubische Bau wurde im späten 17. Jahrhundert um sieben Fensterachsen verlängert. Zu jenen Zeiten war der Palazzo bereits im Besitz der Riccardi-Familie. Obgleich der Palast ein imposanter Bau im Stil der Renaissance ist, verweist die Architektur auch auf die baumeisterlichen Gegebenheiten des 14. Jahrhunderts. Während das Untergeschoss von schweren, grob behauenen Steinen geprägt ist, sind die oberen Etagen mit einem glatten Quaderwerk verblendet.

Der Palazzo war einst Familienpalast der Medicis

Den krönenden Abschluss des Palastes bildet ein weitläufiges Hauptgesims. Die ursprünglich offene Loggia im Unterschoss wurde anno 1517 geschlossen und mit den so genannten knienden Fenstern geschlossen. Diese architektonische Spielart bedeutet, dass unter den Fensterbänken Konsolen angebracht wurden. Im Gegensatz zu dem strengen Äußeren des Palazzo Medici-Riccardi stehen der von Arkaden geschmückte Hof und die Loggia im obersten Geschoss.

Erster florentiner Profanbau

Ursprünglich fungierte der Palazzo Medici sowohl als Familienpalast und Zentralverwaltung. So befanden sich im ersten Stockwerk Wohnräume und repräsentative Gemächer zum standesgemäßen Empfang von Besuch. Im zweiten Stockwerk des Palastes waren Schlaf- und Wohnräume untergebracht.

Heute steht die mit Fresken von Benozzo Gozzoli verzierte Papstkapelle des Hauses zur Besichtigung offen. Besonders sehenswert ist der berühmte "Zug der Heiligen drei Könige". Das Fresko vereint biblische mit historischen Begebenheiten und stellt Mitglieder der Medici-Familie in religiösen Szenen dar. Die Kleidung und das Gebaren der Figuren erinnert an den pompösen Einzug des Patriarchen von Konstantinopel beim Unionskonzil, welches anno 1439 von Ferrara nach Florenz übersiedelte.